Wie wende ich ein Serum richtig an?
Das Serum sollte als letzter Step vor der Tages- oder Nachtcreme aufgetragen werden. Also erst die Reinigung, dann je nach Bedarf Peeling und Toner. Danach das Serum auf das Gesicht auftragen und sanft einmassieren, bis es eingezogen ist. Zuletzt folgen Creme und Sonnenschutz. Da Seren mit hochaktiven Inhaltsstoffen arbeiten, kann man die Anwendung langsam steigern – zu Beginn zweimal pro Woche, wenn das gut klappt, steigern bis zur täglichen Anwendung. Je nach Wirkstoff empfehlen Expert*innen, das Serum nur morgens oder abends aufzutragen: Retinol macht die Haut lichtempfindlicher, wodurch schneller Pigmentflecken entstehen können, außerdem kann die Wirkung durch Lichteinfluss nachlassen. Deshalb sollte man es besonders im Sommer nur abends auftragen. Bei Vitamin C präferieren viele die morgendliche Anwendung, da die antioxidative Wirkung wie ein Schutzschild gegen Umwelteinflüsse funktioniert, die den ganzen Tag auf die Haut einwirken. Generell gilt: Vor dem Benutzen eines neuen Serums die Anwendungshinweise lesen, checken, ob der Wirkstoff mit den restlichen Wirkstoffen in der Pflegeroutine harmoniert und dann Schritt für Schritt in die Routine integrieren.
Welche Pflege-Fehler soll ich vermeiden?
Da Seren meist höher konzentriert sind als Cremes und Co. ist es wichtig, vorab zu testen, wie die Haut darauf reagiert. Besonders dann, wenn man Wirkstoffe testet, die die Haut noch nicht kennt. Am besten klappt das mit einem Tropfen Serum in der Armbeuge: Tragen Sie mehrere Tage in Folge eine kleine Menge Serum in der Armbeuge auf, um zu sehen, wie die Haut darauf reagiert. Außerdem sollte das Produkt gut auf die tägliche Pflege-Routine abgestimmt sein. Wer bereits Fruchtsäuren oder andere konzentrierte Stoffe verwendet, sollte darauf achten, die Haut mit dem zusätzlichen Serum nicht zu überpflegen. Das kann zu perioraler Dermatitis führen, einem unangenehmen Hautausschlag, gegen den nur Pflege-Abstinenz hilft.
Die Wirkstoffe in Gesichtsseren brauchen bestimmte Rahmenbedingungen, damit sie ihre volle Wirkung entfalten können. Vitamin C ist zum Beispiel ein recht instabiler Wirkstoff, der bei falscher Lagerung (zu viel Licht und Wärme oder schlecht isoliertes Fläschchen) oxidiert und seine Wirkung verliert. Verfärbt sich das Vitamin C-Serum bräunlich-gelb, hat es seine Wirkung verloren. Für die meisten Wirkstoffe eigenen sich kühle, dunkle Orte. Wer Fläschchen mit Pipetten nutzt, sollte darauf achten, dass die Pipette steril bleibt. Wer damit direkt die Gesichtshaut oder die Handflächen berührt und dann die Pipette wieder ins Fläschchen gibt, transportiert damit Bakterien und Keime, die das Serum kontaminieren können. Besser: Das Serum mit ein paar Millimetern Abstand zum Gesicht aus der Pipette drücken und das Fläschchen mit unberührter Pipette direkt wieder verschließen.